In der ersten Jahreshälfte diesen Jahres (2021) hat sich ein neu zugezogener Nachbar über die Lautstärke unserer Kirchenglocken beschwert. Auf Grund des massiven Auftretens des Nachbars wurde das Zeitschlagen von unserem Mesner vorübergehend ausgeschaltet. Daraufhin wurde das Thema zur Bearbeitung an die Kirchenverwaltung weiter gegeben.

Die nächste Sitzung der Kirchenverwaltung fand coronabedingt erst am 22.07.2021 statt. Dabei wurde folgendes Vorgehen beschlossen:

Das Zeitschlagen wurde wieder wie gewohnt aktiviert. Folgende Dinge werden aber analysiert:

  • Abklärung der rechtlichen Situation:
    Entsprechen unsere Glockenschläge den gesetzlichen Vorgaben? Dazu wurde ein professionelles Gutachten in Auftrag gegeben, mit dem noch Anfang August begonnen wurde.
  • Abklärung der Lautstärke im Vergleich zu anderen Kirchen:
    Um das zu analysieren wurde u.a. das zuständige Baureferat der Stadt München kontaktiert. Dazu haben wir zu einigen anderen Kirchen Kontakt aufgenommen und Situationen und Lautstärken verglichen. Auch die Häufigkeit der Glockenschläge wurde dabei analysiert.
  • Mögliche Maßnahmen, um die Lautstärke der Glockenschläge zu verringern
    Es wurde, unabhängig von den Ergebnissen der oben genannten Maßnahmen, nach Möglichkeiten gesucht, um die Lautstärke der Glockenschläge zu verringern. Im Sinne einer guten Nachbarschaft erfolgte sogar eine spürbare Verringerungder Lautstärke bereits bevor die Ergebnisse der Analysen vorlagen.

Ergebnis:

Nach der Analyse der Situation hat sich heraus gestellt, dass die Lautstärke unserer Glocken sich im rechtlichen Rahmen befindet. Im Vergleich zu anderen Kirchen ist unsere Lautstärke sogar leiser als der Durchschnitt anderer Kirchen.

Beschwerden anderer Anwohner, dass die Glockenschläge zu leise sind:

Nach einer vorab Reduzierung der Lautstärke erreichten uns zahlreiche Beschwerden, dass unsere Kirchenglocken, selbst in unmittelbarer Nähe der Kirche, leider kaum mehr zu hören sind.

Beschluss in den Gremien:

Die Ergebnisse der Analysen und Maßnahmen wurden in den Gremien (Pfarrgemeinderat am 29.09.2021 und Kirchenverwaltung am 06.10.2021) besprochen. Es war uns wichtig, eine Wertschätzung gegenüber der Anwohner zu zeigen. Es wurde eine spürbare Reduzierung der Lautstärke und eine Verkürzung des Zeitschlagens von 8.00 bis 20.00 Uhr beschlossen. Die Reduzierung der Lautstärke wurde bereits im Rahmen der Analyse umgesetzt. Im Nachhinein erfolgten noch weitere Maßnahmen, die die Reduzierung der Lautstärke vor allem in Richtung der betroffenen Anwohner erreichten.

Nach der Beratung durch eine Spezialfirma wurde noch ein spezielles Dämmmaterial bestellt. Dies wird im Frühjahr 2022, wenn die Temperaturen wieder wärmer sind, zusätzlich in Richtung der betroffenen Anwohner montiert.

Fazit:

Wir haben viel Zeit, Energie und Geld investiert, um das Thema bestmöglich zu analysieren. Wir haben versucht, die Anliegen sämtlicher Anwohner und Gemeindemitglieder bestmöglich zu berücksichtigen. Auch wenn wir uns dessen bewusst sind, dass wir es nicht allen recht machen können. Es wird immer unterschiedliche Auffassungen zum Zeitschlagen der Kirchenglocken geben.

Wir haben unser Entgegenkommen gegenüber den Anwohnern gezeigt. Aber der Glockenschlag einer Kirchenglocke ist nicht leise und wird nie leise sein. Das muss allen klar sein, die sich für einen Wohnort neben einer Kirche entscheiden. Trotzdem hoffen wir, dass unser Entgegenkommen geschätzt wird und laden alle Nachbarn herzlich zu uns in die Kirche ein. Wir freuen uns auf eine gute Nachbarschaft.

Bei Fragen dazu wenden Sie sich bitte an die Kirchenverwaltung, Ansprechpartner Andreas Reitberger, andi.reitberger@stjoachim.de.